S. Bolz, B. Kahle, M. Feyrer, F. Hennies
Einfluss der apparativen intermittierenden Kompression (AIK) auf die Hämodynamik
bei verschiedenen Formen von Beinödemen (Phleb-, Lip- und Lymphödeme).
Phlebologie 4/2002

Fragestellung: Ändert sich die Hämodynamik, gemessen durch Bestimmung des veno-
arteriellen Flow- Index (VAFI) der unteren Extremitäten, bei verschiedenen Formen
von Beinödemen durch apparative intermittierenden Kompression (AIK)?
Methode: Bei 30 Patienten mit Phlebödem unterschiedlicher Ausprägung (Kollektiv
I), 10 Patienten mit primärem Lymphödem (Kollektiv II), 15 Patienten mit Lipödem
(Kollektiv III) und einer Kontrollgruppe aus 20 Gesunden (Kollektiv IV) wurden
jeweils 20 apparative intermittierende Kompressionsbehandlungen unter
standardisierten Bedingungen (30 min, 40 mmHg) durchgeführt. Während der ersten
und letzten Kompressionsbehandlung wurden die VAFI- Werte vor, während, am Ende
und 2 Stunden nach Beendigung der AIK gemessen. Nach Beendigung der AIK wurde
allen Patienten eine Kompression mittels Kurzzugbinden oder Kompressionsstrümpfen angelegt.
Ergebnisse: Im Kollektiv I betrug der VAFI- Mittelwert vor Beginn der AIK 1,51,
nach 20 Anwendungen der AIK sank dieser Ausgangswert auf 1,07. Im Kollektiv II
ging der Wert von initial 1,29 auf 0,95 nach 20 Anwendungen AIK zurück. Bei
Kollektiv III betrug der Ausgangswert 1,15 und sank unter der Therapie auf 0,92.
Bei dem Kontrollkollektiv (IV) zeigten sich keine Unterschiede in den VAFI-
Werten; hier ergaben unsere Messungen einen Ausgangswert von 0,86 und nach
durchgeführter AIK einen Wert von 0,88.
Schlussfolgerung: Die apparative intermittierende Kompression ist eine
zuverlässige und einfache Therapieoption in der Behandlung verschiedener Formen
von Beinödemen. Der VAFI ist ein geeigneter valider Parameter zur Überprüfung der
Therapieergebnisse von apparativen intermittierenden Kompressionstherapien. Die
AIK bewirkt eine signifikante Abnahme des VAFI auf Werte, wie wir sie bei
Venengesunden finden.